Penisimplantate bei erektiler Dysfunktion

Die erektile Dysfunktion (ED) ist ein häufiges medizinisches Problem, das Männer jeden Alters betreffen kann. Es handelt sich dabei um die Unfähigkeit, eine für den Geschlechtsverkehr ausreichend feste Erektion zu erreichen oder aufrechtzuerhalten. Es gibt verschiedene Behandlungsoptionen für ED, darunter medikamentöse Therapien, Änderungen des Lebensstils und chirurgische Eingriffe. Eine dieser chirurgischen Optionen sind Penisimplantate.

Funktion der Penisimplantate

Penisimplantate, auch als Penile Prothesen bekannt, sind medizinische Geräte, die chirurgisch in den Penis eingesetzt werden, um eine Erektion zu erzeugen. Es gibt zwei Haupttypen von Penisimplantaten: halbstarre Implantate und aufblasbare Implantate. Halbstarre Implantate bestehen aus starren Stäben, die den Penis ständig halbsteif halten. Aufblasbare Implantate hingegen enthalten einen Mechanismus, der es ermöglicht, sie aufzupumpen und zu entleeren, um eine natürlichere Erektion und Flazidität zu erzeugen.

Vorteile der Penisimplantate

Einer der Hauptvorteile von Penisimplantaten ist, dass sie eine dauerhafte Lösung für ED bieten. Im Gegensatz zu Medikamenten oder Vakuumerektionsgeräten, die jedes Mal verwendet werden müssen, wenn eine Erektion gewünscht wird, ermöglichen Penisimplantate spontanen Geschlechtsverkehr. Darüber hinaus sind sie für den Partner unsichtbar und haben keine Auswirkungen auf die Ejakulation oder den Orgasmus.

Risiken der Penisimplantate

Trotz ihrer Vorteile sind Penisimplantate nicht ohne Risiken. Wie bei jedem chirurgischen Eingriff besteht das Risiko von Komplikationen wie Infektionen oder mechanischen Fehlfunktionen des Implantats. Darüber hinaus sind einige Männer nach der Implantation unzufrieden mit dem kosmetischen Aussehen ihres Penis oder empfinden ein unangenehmes Gefühl. Schließlich ist die Implantation eines Penisimplantats ein irreversibler Prozess: Wenn es einmal eingesetzt ist, ist es schwierig, auf andere Behandlungsoptionen für ED umzusteigen.

Die Entscheidung für ein Penisimplantat ist eine persönliche und sollte nach reiflicher Überlegung und Absprache mit dem behandelnden Arzt getroffen werden. Es ist wichtig, realistische Erwartungen an das Ergebnis zu haben. Während ein Implantat die sexuelle Funktion verbessern kann, wird es die natürliche Erektion nicht wiederherstellen oder das Verlangen oder die Lust steigern. Darüber hinaus kann es einige Wochen bis Monate dauern, bis man sich vollständig von der Operation erholt hat und das Implantat effektiv nutzen kann.

Obwohl Penisimplantate eine effektive Lösung für ED bieten können, sind sie in der Regel die letzte Behandlungsoption, die in Betracht gezogen wird. Dies liegt daran, dass der Eingriff irreversibel ist und das Risiko von Komplikationen besteht. Es ist wichtig, alle verfügbaren Behandlungsoptionen sorgfältig zu prüfen und die Entscheidung auf der Grundlage der persönlichen Bedürfnisse, der Gesundheit und der Lebensqualität zu treffen.

Abschließend kann gesagt werden, dass die Wahl der Behandlung von ED immer eine individuelle Entscheidung ist. Penisimplantate können eine wirksame Behandlungsmöglichkeit für Männer sein, die unter schwerer ED leiden und bei denen andere Behandlungen nicht wirksam waren oder nicht in Frage kommen. Wie bei allen medizinischen Entscheidungen sollte die Wahl der Behandlung auf einer gründlichen Untersuchung der verfügbaren Optionen, einer offenen Diskussion mit dem Arzt und einer sorgfältigen Abwägung der Risiken und Vorteile basieren.

Referenzen

  1. Levine, L. A., & Becher, E. (2020). Surgical Management of Erectile Dysfunction. In Male Sexual Dysfunction (pp. 287-300). Springer, Cham. 2. Shamloul, R., & Ghanem, H. (2013). Erectile dysfunction. The Lancet, 381(9861), 153-165.
  2. Trost, L. W., Baum, N., Hellstrom, W. J. (2013). Managing the Difficult Penile Prosthesis Patient. The Journal of Sexual Medicine, 10(4), 893-906.
  3. Salonia, A., Adaikan, G., Buvat, J., Carrier, S., El-Meliegy, A., Hatzimouratidis, K., McCullough, A., Torres, L.O., Khera, M. (2021). Sexual Rehabilitation After Treatment For Prostate Cancer—Part 2: Recommendations From the Fourth International Consultation for Sexual Medicine (ICSM 2015). The Journal of Sexual Medicine, 13(3), 379-404.